Wenn ihr dachtet, wir in Hessen hätten nur eine Bluesband zu bieten,
habt ihr euch gewaltig geirrt
Zum zweiten mal innerhalb von 14 Tagen, hörte ich mir eine Band
vor meiner Haustüre an. Und nicht nur eine Band, nein, auch einen
Boogie-Woogie-Pianisten aus unserer Stadt.
Eine Boogie-Woogie Night...um genau zu sein, die 4..
Das gleiche Spiel, bestuhlter Saal und Altersgruppe 55 aufwärts.
Eröffnet wurde der Abend von
Christoph Oeser.
Christoph ist ein Pianist und spielt Blues, Jazz und Klassik.
Sein Vater ist in meiner Heimatstadt sehr bekannt gewesen. Man
nannte ihn den „Umweltpfarrer“ Kurt Oeser. Das hat etwas mit
dem Ausbau des Frankfurter Flughafens zu tun.
Christoph ist ein wirklicher *Mörfelder*-Bub ;-), obwohl er in Offenbach
geboren wurde.
Die Eröffnung war Boogie-Woogie pur. Ausschließlich am Piano.
Mir ging so durch den Kopf: Ein Rocker würde sofort grün im Gesicht werden.
Ich bin froh, dass ich mich nun fast schon 3 Jahre mit Blues beschäftige.
Somit konnte mich das nicht erschrecken.
Er sagte sich selbst an und das mit einer gewaltigen Portion Humor.
Sein Pianospiel ist einfach umwerfend.
Ein zweiter Pianospieler wurde auf die Bühne geholt. Man lernte sich vor
längerer Zeit in Frankfurt kennen. Damals war der Mann Student und studierte
Medizin, trieb sich aber in den Jazz-Kellern herum. Die Sprache ist von
Ditz Gunzenhäuser. Gemeinsam legte man einige klasse Boogie-Woogie-Stücke hin.
Ditz spielte auch eine ganze Zeit mit der Matchbox Bluesband.
Was mich allerdings blass werden liess, Ditz ist ein Schwabe
Na, die Welt ist gemein, ich weiss.
Ditz zog es aber vor, Mediziner zu werden und hängte den Boogie-Woogie und den
Blues halb an den Nagel. Was verschärfend dazu kommt, er ging zurück
ins Schwabenland.
Nach einer kurzen Pause kam dann die Matchbox Bluesband auf die Bühne.
Ich sah ja schon einige Blueser. Diese Bandmitglieder hatten in meinen
Augen vom Aussehen erstmal gar nichts mit Blues zu tun
Man sollte sich aber nicht täuschen lassen.
Frontmann und Begründer ist Klaus Mojo Kilian. Ein begnadeter
Harp-Spieler. Er hat eine klasse Stimme und bringt den Blues prima rüber.
Am Schlagzeug, das für mich wie ein Spielzeug-Schlagzeug aussah,
sitzt Georg Viel. Mit Anzugs-Jacke. Er ist der Senior der Gruppe:
Seit über 35 Jahren groovt Schorsch auf einem Schlagzeugset,
bei dessen Anblick die meisten Drummer sagen würden: »Da fehlt ja die Hälfte!«
Aber auch hier irrt man sich wieder. Das Schlagzeug langt völlig.
Bernd Simon steht an der Gitarre und singt auch mit. Ein netter Kerl
aus der Nachbarschaft, denkt man.
Seinen Bauch möchte ich nicht erwähnen. (Sowas hab ich noch nicht gesehen)
Auch Bernd ist bereits seit über 30 Jahren in Sachen Blues aktiv;
zu seinen gitarristischen Vorbildern gehören B. B. King, T-Bone Walker und Gatemouth Brown.
Eine Klasse Stimme hat er. Ohne Frage.
Am Bass.....Bass? nein, am Kontrabass steht ein Mann, dessen Namen ich nicht weiss :-(
Matchbox Bluesband sieht anders aus als viele Bluesbands, aber spielt einen
sauberen, mitreißend Blues. Mit viel Witz sagt Klaus Mojo Kilian die Stücke
an und ist sich auch für keinen Gag zu schade.
Insgesamt kann ich sagen, das war mal wieder ein gelungener Boogie-Woogie/Blues-Abend.
Und noch etwas lernte ich...auch Menschen die nicht aus Amerika kommen, können den Blues spielen. (Das schreibe ich mit einem lächenden Auge).
Informiert euch einfach mal selbst über die
Matchbox BluesbandGruß Connie
Was ich vergessen hatte zu erwähnen, es waren 530 !!!! Besucher da.